Roter Franz
Der „Rote Franz“ aus Versen
Im November 1900 wurde von Bernhard Herbers, dem Vater von Heinrich Herbers (Wenkerei), beim Torfstechen in der Nähe des Hauses Wurz auf dem „Tuntel“ in etwa einem halben Meter Tiefe die unbekleidete Leiche eines erwachsenen Mannes gefunden. Sie lag auf dem Rücken, das Gesicht zeigte nach oben. Beim vorstechen des Torfes wurde die Leiche mehrfach durchstochen, bis man auf sie aufmerksam wurde.
Ursprünglich sollte die Leiche in einem Holzsarg auf dem Wesuweer Friedhof beigesetzt werden.
Das wurde jedoch verhindert und die Leiche nach Hannover gebracht, wo sie im Landesmuseum ausgestellt ist.
Wegen der roten Haare wird die Leiche „Roter Franz“ genannt.
Nach pollenanalytischen Untersuchungen der Torfreste, die sich an der Leiche befanden, datierte man den Tod des Mannes auf die Zeit zwischen Christi Geburt und 200 n. Chr.
Moorleichen sind Menschen, die im Moor versanken. Sie kamen dort um, wurden getötet, beigesetzt oder geopfert. Es läßt sich auch Selbstmord als Todesursache annehmen. Durch die konservierende Wirkung des Moores bleiben die Leichen erhalten.
(Hinweis im Jahrbuch des Emsländischen Heimatvereins, Band IV, 1959, S. 23-53 und im Jahrbuch des Emsl. Heimatvereins, Band 18, S 202-203. – In diesem Zusammenhang lohnt sich auch ein Besuch des Heseper Moormuseums.)
Fr. – J. Böckermann
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